a. Einleitung
„Nachhaltigkeit“ und Erhaltung der ökologischen Ressourcen einschließlich gerechter Lebensbedingungen ist für uns ein zentrales und wichtiges Thema, dem wir einen hohen Stellenwert beimessen. Als Teil der Finanzwirtschaft sehen wir uns in der besonderen Verantwortung, die Klimaschutzziele auch mit den Mitteln der Geldanlage aktiv zu fördern und damit insgesamt zu einer nachhaltigeren Ökonomie beizutragen.
Hierzu wollen wir bei den uns anvertrauten Vermögensverwaltungsmandaten neben Rendite, Liquidität und Sicherheit sowohl ökologische und soziale Kriterien als auch Aspekte einer verantwortungsvollen Unternehmensführung in den Unternehmen, in die wir investieren, berücksichtigen. Dies gilt grundsätzlich für jede mit Kunden vereinbarte Anlagestrategie.
Infolgedessen ist die Auswahl der Finanzinstrumente im Rahmen der Umsetzung der vereinbarten Anlagestrategie in erster Linie darauf ausgerichtet, nachteilige Folgen für die Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange zu vermeiden bzw. einen Beitrag zur Achtung der Menschenwürde sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung zu leisten (sog. Nachhaltigkeitsfaktoren).
b. ESG Risiko-Scores in der Vermögensverwaltung
Zur Feststellung, ob und wenn ja in welchem Grad bei den investierten Finanzinstrumenten die Nachhaltigkeitsbelange berücksichtigt werden, greifen wir derzeit auf ein von der Firma Clarity AI, einem führenden, nachhaltigen Data Science- und Technologieunternehmen, für unser Portfoliomanagementsystem der Firma Infront zur Verfügung gestelltes punktebasiertes Bewertungssystem zurück. Mithilfe der für jedes Unternehmen vergebenen sog. ESG-Risiko-Scores kann die ESG-Performance eines Unternehmens mit denjenigen von anderen Unternehmen verglichen werden.
Genauso wie für jedes Unternehmen aus den Scores in den drei ESG-Segmenten „Umwelt“, „Soziales“ und „Governance“ ein Gesamtwert abgeleitet wird, so geschieht dies entsprechend auf Gesamtportfolioebene.
Das Bewertungssystem weist eine Skala von 0 bis 100 auf, diese unterteilt sich wiederum wie folgt:
- 0 bis 29 Punkte = schlecht
- 30 bis 49 Punkte = fair
- 50 bis 69 Punkte = gut
- 70 bis 100 Punkte = exzellent
Auch wenn detaillierte ESG-Risiko-Scores für über 30.000 Unternehmen, über 200.000 Fonds und 200 Staaten zur Verfügung stehen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass für einzelne Finanzinstrumente, die im Rahmen der Anlagestrategie ausgewählt werden, keine Scores errechnet wurden. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass für die Kontenliquidität keine ESG-Scores ermittelbar sind.
Wir sehen bei einem Vermögensverwaltungsmandat die nachteiligen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsbelange grundsätzlich als ausreichend berücksichtigt an, wenn der ESG-Risiko-Score für ein darin investiertes Finanzinstrument über 30 Punkte und derjenige für das Gesamt-Portfolio nicht dauerhaft unter 50 Punkte liegt. Andere Score-Werte für die einzelnen Finanzinstrumente und für das Gesamtportfolio können vereinbart werden.
Hierbei nehmen wir ausdrücklich in Kauf, dass im Rahmen der Anlagestrategie neben Finanzinstrumenten, für die kein ESG-Risiko-Score zur Verfügung steht, auch in solche Finanzinstrumente investiert wird, die einen ESG-Risiko-Score von unter 30 Punkten aufweisen, was in der Regel jedoch nur zulässig ist, soweit und solange der Gesamtrisiko-Score von 50 für das Portfolio nicht dauerhaft unterschritten wird und die Nachhaltigkeitspräferenzen des Kunden im Einzelfall möglicherweise über die hier zur Anwendung kommende Ausprägung hinausgehen, diese nach entsprechender Aufklärung dann kundenseits durch entsprechende Erklärung an das von uns angebotene Maß angepasst wurden.
c. Methodik Ermittlung der ESG-Risiko-Scores (basierend auf dem Bewertungssystem der Firma Clarity AI)
Die ESG-Risiko-Scores werden für drei verschiedene Level (L1 bis L3) ermittelt.
ESG-Risiko-Scores für Unternehmen (Aktien, Fonds und Anleihen)